Theater, nicht nur für die Ohren
Warum zieht uns Musik in ihren Bann?
Von Haus aus Pianist, trieb mich diese Frage bald zum größeren Klangkörper, dem Orchester. Ich dirigierte 20 Jahre lang Opern und Konzerte, zunächst in Deutschland, später auch international. Die Antwort auf meine Frage fand ich, als ich innerhalb weniger Wochen Beethovens 5te Sinfonie und Isoldes Liebestod in Buenos Aires dirigierte und beide Werke in Liszt's Fassung für Klavier solo in einem Klavierabend in München spielte. Orchester gegen Klavier, ein klarer Sieg der Masse? Nein, ein echtes Unentschieden, denn Orchester und Klavier erzählen dieselbe Geschichte! Der Kern jeder Partitur ist eine Erzählung.
Musik ist Theater für die Ohren
Ein Roman kann in eine fremde Sprache übersetzt werden und auch ein Musikstück lässt sich in einem anderen Klang erzählen. Da wir beim Hören von Musik nicht gewohnt sind, Klang von Information zu trennen, bringt dies einen entscheidenden künstlerischen Gewinn:
Bekannte Werke können wieder überraschen
Wir bekommen die Chance, sie neu zu entdecken und besser zu verstehen. Aus diesem Grund bearbeite ich musikalische Werke und transportiere sie in neue, moderne Klangwelten.
Nachdem ich zahllose Opern nicht nur dirigiert, sondern auch bearbeitet und eine Reihe von Schaupiel-Musiken komponiert hatte, machte ich eine Ausbildung zum Drehbuch-Autor bei John Truby am Writer's Studio in Hollywood. Dann folgte der nächste Schritt:
Eine neue Art von Musiktheater
Ich verbinde klangliches Erzählen mit dialogischem und visuellem zu einer neuen Art von Musiktheater.